Forschungstage Herrenboden

16. bis 19. August 2017   Tonion

Harald Bauer, Michi Nagl, Steffi Koppensteiner, Otakar Krasny (Tschechien) und Lukas Plan verbrachten ein paar fruchttragende Forschungstage im Bereich der Herrenbodenalm. Neben Grabungsarbeiten an der Oberfläche konnten zwei Höhlen neu vermessen sowie zwei Tagestouren in den Teufelskessel gemacht werden.



Dank an Gerti und Walter Leodolter für die gute Bewirtung und Herberge am Herrenboden!

1762/12 Korallenschacht: Nachvermessung und Aufnahme noch nicht dokumentierter, aber bereits bekannter Teile führte zu 122 m Länge und -57 m Tiefe.



1762/50 Tonion-Tiankeng: Freiräumen eines Ganges, der unbefahrbar eng endet. Man könnte den gewachsenen Fels bearbeiten, sollte dabei aber die im Eis steckenden Blöcke nicht außer Acht lassen, die teilweise alleine durch die beim Arbeiten abgegebene Körperwärme herausfallen.



1762/NEU Blasstelle: Ein im Winter deutlich ausgeschmolzenes Loch im Waldboden findet sich wenige Meter weiter des südlichen Endes der Wiese des Einstiegsschachtes des Teufelskessel. Zwei große Blöcke verteidigen es verbittert und ließen mehrere Freilegungsversuche mit Flaschenzügen und Goaßhaxn misslingen. Entfernung von Humusschicht und kleineren, rundherum liegenden Blöcken erweiterte das Loch (noch unbefahrbar) mit deutlicher Wetterführung. Ein weiteres kleines Loch mit ähnlich starker Bewetterung befindet sich etwa 20 Schritte in Richtung Teufelskesseleingang.



1762/16 Dolinenkluft: Das Erklettern des Schlotes im letzten Raum offenbarte, dass sich dieser an seinem oberen Ende entlang einer Schichtfuge in alle Richtungen horizontal fortsetzt. Diese niederen Fortsetzungen  verengen sich jedoch nach wenigen Dezimetern zu unbefahrbaren Ausmaßen. Die Erforschung ist somit abgeschlossen.



1762/15 Tümpelklüfte: Vermessung zweier zusammenhängender, unterschiedlich großer Schächte, die sich 50-70 m SSW der Dolinenkluft befinden.



1762/13 Unterschlupfhöhle: Es wurde der Beginn einer am Rand der ersten Kammer im Boden vermuteten Fortsetzung freigelegt, wobei zahllose Blöcke aus der Höhle geschafft wurden. Jedoch ist auch der angetroffene Gang unbekannten Ausmaßes fast vollständig von Blöcken verlegt.  Für weitere Freilegungsarbeiten sollte unbedingt das Blockwerk der Hauptkammer irgendwie gesichert werden  um den verlegten Gang gefahrlos weiter ausräumen zu können. Ziel der ganzen Aktion war es, einen weiteren Einstieg in den Fledermausschacht zu finden, da sich hier ein angenehmer Umziehplatz befände.



1762/3 Teufelskessel: Bei zwei Touren wurde der Schacht am Ende der Tauplitzröhren östlich der Hilde-Lammer-Halle erforscht. Nach zwei bereits zuvor erweiterten und bezwungenen Engstellen gelangt man in den Ruinenschacht. Dieser großräumige Schacht ist sehr komplex durch Brücken, Hacheln und Blöcke untergliedert. Ein enger abzweigender Canyon mit einigen Schachtstufen endete unbefahrbar eng. Die unterste Stufe des Ruinenschachtes setzt hinter einem grausigen Versturz an und mündet leider 100 m unter den Tauplitzröhren in bekannte Teile oberhalb vom ehemaligen tiefsten Punkt. Lieder wurde kein eigenständiges Richtung Fledermausschacht ziehendes Canyonsystem entdeckt. Es wurden 255 m vermessen und die Gesamtlänge beträgt nun 3184 m.



Bericht: Steffi K., Harald B. und Lukas P.

Mit dabei: Harald Bauer, Michi Nagl, Steffi Koppensteiner, Otakar Krasny (CZ) und Lukas Plan
Vermessen: 390 m

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Am grund des Einstiegsschachts im Korallenschacht (Lukas Plan)
Am grund des Einstiegsschachts im Korallenschacht (Lukas Plan)
Schachtabstieg im Korallenschacht (LP).
Schachtabstieg im Korallenschacht (LP).
Ein steiler Gang führt zum tiefsten Punkt des Korallenschachts (Lukas Plan).
Ein steiler Gang führt zum tiefsten Punkt des Korallenschachts (Lukas Plan).
Teufelskessel: Im noch kleinräumigen oberen Bereich des Ruinenschachts (Ota K.)
Teufelskessel: Im noch kleinräumigen oberen Bereich des Ruinenschachts (Ota K.)
Enger Canyon seitlich vom Ruinenschacht (Ota Krasny)
Enger Canyon seitlich vom Ruinenschacht (Ota Krasny)

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